FUSS

U

nter allen Körperteilen wird der Fuß, ein komplexes System aus Muskeln und Bändern, am meisten belastet. Ferse, Großzehenballen und Kleinzehenballen sind hier dafür verantwortlich das gesamte Körpergewicht zu tragen. Nicht selten können Fehlbelastungen zu Schmerzen führen, die sogar noch in Knie, Hüfte oder Rücken spürbar sind.

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KRANKHEITSBILDER

Der Hallux valgus beschreibt die Abweichung des großen Zehs im Grundgelenk nach außen. Bei dieser Abweichung kommt es zur selben Zeit zu einer Drehung des Zehs nach innen. Der Hallux valgus gehört zu den am Häufigsten auftretenden Schiefständen und betrifft mehr Frauen als Männer. Ursachen für den Schiefstand sind nicht selten zu enge Schuhe, ein Ungleichgewicht der Sehnen und Muskeln und Vererbung.

Bei fortschreitender Erkrankung kommt es zum Grosszehenballen, der dem Betroffenen nicht selten Schmerzen verursacht und das Tragen von normalen Schuhen zu einer Qual werden lässt. Verschleißt das Grundgelenk des großen Zehs zunehmend, kommt es zu einer Arthrose im Gelenk, dem Hallux rigidus.

 

DIAGNOSTIK

Es erfolgt eine Röntgenaufnahme, die der genaueren Untersuchung und Winkelmessung dient.

 

THERAPIE

Grundsätzlich empfiehlt es sich zunächst auf konservative Therapie zu setzen. Hierbei ist es besonders wichtig, dass der Patient geeignete Schuhe bekommt, die z.B. mit Schaumstoffpolstern ausgestattet sind. Unterstützend kann das nächtliche Tragen einer Schiene verordnet werden.

Nur wenn sich die Beschwerden durch konservative Therapiemethoden nicht behandeln lassen, sollte eine operative Therapie in Erwägung gezogen werden. Über die Art des Eingriffes entscheiden das Maß der Fehlstellung und die Schwere der Beschwerden. Mögliche Eingriffe können hier sein:

  • Chevron-Osteotomie (einfacher Hallux Valgus)
  • Lapidusarthrodese (fortgeschrittener Hallux Valgus)
  • Cheilektomie/Arthrodese (Hallux rigidus)

Die Hammer- oder auch Krallenzehe ist nicht selten eine Folge des Hallux valgus. Diese Fehlstellung der kleinen Zehen entsteht hierbei durch den vom Hallux valgus ausgeübten Druck auf die restlichen Zehen und ist zu Anfang noch reversibel. Erst wenn die Zehen nicht mehr bewusst ausgestreckt werden können, spricht man von einer Beugekontraktur. Zusätzlich kommt es zu Fehlbelastungen, die durch die Fehlstellung bedingt sind.

 

THERAPIE

Bei leicht ausgebildeter Fehlstellung kann man im Rahmen einer konservativen Therapie mit Schuheinlagen oder Schaumstoffpolstern arbeiten. Hierbei wird der Druck, der auf die Zehen wirkt, gemindert.

Häufig wird die Fehlstellung der kleinen Zehen jedoch operativ gemeinsam mit dem Hallux valgus/rigidus korrigiert. Um erneut eine korrekte Stellung zu erreichen, wird von der gelenkbildenden Fläche entfernt und ein Draht zur Fixierung eingesetzt. Postoperativ wird für ein paar Wochen ein Entlastungsschuh getragen.

Bei der Morton-Krankheit verspürt der Patient stechende bis ziehende Schmerzen im Bereich des Vorderfußes zwischen der 3. und 4. Zehe. Sie werden durch an der Sohle zu den Zehen verlaufende feine Nerven verursacht, die sich z.B. durch eine Fehlstellung entzündet haben. Diese Schmerzen machen sich besonders bei Belastung und dem Tragen von Schuhen bemerkbar. Werden diese entfernt und der Fuß durch Hochlagerung entlastet, kommt es zu einer Symptomlinderung.

 

DIAGNOSTIK

Nach einer eingehenden Untersuchung wird zur Diagnosesicherung ein MRT gemacht.

 

THERAPIE

Zunächst bietet es sich an die Morton-Krankheit mit konservativen Therapiemethoden zu behandeln. Hierzu gehört die Verschreibung orthopädischer Schuheinlagen, die der Entlastung des betroffenen Areals und der Korrektur der Fehlstellung dienen sollen. Des Weiteren können entzündungshemmenden Schmerzmittel eingesetzt werden. Auch eine lokale Infiltration mittels eines Kortisonpräparates ist möglich.
Nur wenn sich die Beschwerden durch konservative Therapiemethoden nicht behandeln lassen, sollte eine operative Therapie Erwägung gezogen werden.

Ein durch z.B. chronische Überreizung verursachtes Überbein an der Ferse wird Haglund-Ferse genannt. Nicht selten tritt sie gemeinsam mit einer Schleimbeutelentzündung auf und verursacht extreme Schmerzen, was das Tragen von normalen Schuhen fast unmöglich macht.

 

DIAGNOSTIK

Auf eine eingehende Untersuchung folgen eine Röntgenaufnahme, sowie ein MRT zur Diagnosesicherung.

 

THERAPIE

Bei einer Haglund-Ferse empfiehlt es sich zunächst auf konservative Therapie zu setzen. Dies kann zum Beispiel Fersenkissen, eine Absatzerhöhung oder einen nach hinten offenen Schuh beinhalten. Ziel ist es, die Druckbelastung zu verringern und den Fuß zur Regenerierung anzuregen.

Nur wenn sich die Beschwerden nicht durch konservative Therapien behandeln lassen, sollte eine operative Therapie in Erwägung gezogen werden. Hierbei wird das Überbein indirekt entfernt. Postoperativ ist auf weitere Entlastung des betroffenen Bereichs zu achten. Das Tragen von normalen Schuhen empfiehlt sich erst nach ca. einem Monat nach der Operation.

Kommt es zu chronischen Schmerzen im Bereich der Achillessehne spricht man von einer Achillodynie. Ursache sind häufig Fehlstellungen, Überlastungen oder sogar bestimmte Medikamente. Der zunächst bei Belastung auftretende örtlich begrenzte Schmerz am Ansatz der Achilles-Sehne, kann bei fortschreitender Erkrankung zu Symptomen wie Ruheschmerz, Schwellung oder Überwärmung führen.

 

DIAGNOSE

Auf eine eingehende Untersuchung folgen Röntgen, Ultraschall und MRI zur Diagnosesicherung.

 

THERAPIE

Bei einer Achillodynie empfiehlt es sich zunächst auf konservative Therapien zu setzen. So sollte das Schuhwerk entsprechend verändert werden. Auch eine physikalische Therapie mit Wärme oder Kälte, sowie eine gezielte Physiotherapie können schmerzlindernd wirken. Für weitere Entlastung können die Stoßwellentherapie und eine lokale Injektion mit Hyaluronsäure oder ACP (Autolog conditionierte Plasma) sorgen.

Nur wenn sich die Beschwerden durch konservative Therapiemethoden nicht behandeln lassen, sollte eine operative Therapie mit örtlicher Betäubung in Erwägung gezogen werden. Bei diesem minimalinvasiven chirurgischen Eingriff wird  über einen kleinen Hautschnitt das entzündete und gereizte Gewebe entfernt. Postoperativ wird eine Physiotherapie verschrieben, die die volle Belastbarkeit der Sehne wieder herstellt.

Die Achilles-Sehnen-Ruptur beschreibt einen vollständigen oder nur teilweisen Riss im Bereich der Achilles-Sehne. Ursachen hierfür können Überlastung, gewisse Medikamente oder sogar Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes sein. Symptome sind ein peitschenschlagartiger Schmerz und unter Umständen ein Knallgeräusch. Besonders anfällig für eine Achilles-Sehnen-Ruptur sind Sportler, die Sportarten wie Badminton oder Squash ausüben.

 

DIAGNOSTIK

Auf eine eingehende Untersuchung folgt die Röntgen- und Ultraschalluntersuchung zur Diagnosesicherung. Für eine bessere Einschätzung des einzelnen Falles kann ein MRT gemacht werden.

 

THERAPIE

Es kann zwischen konservativen und operativen Therapiemethoden entschieden werden. Zur Heilungsunterstützung sollte ein Spezialschuh getragen werden, der die Ferse anhebt. Der Winkel sollte immer weiter verringert werden bis sich der Fuß wieder in Normalstellung befindet. Bis zur kompletten Ausheilung und Stabilität der Achilles-Sehne wird auch im gewohnten Schuhwerk ein Keil unter die Ferse geschoben.

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